Zellertal im Naturpark Bayerischer Wald Lesenswertes im Naturpark Bayerischer Wald  Zellertal im Naturpark Bayerischer Wald


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Auszug aus dem Buch von Sven Bauer:
„Arnbruck – Die Geschichte eines Ortes im Zellertal“

 

Das Zellertal, eine „zusammenhängende Folge von tiefen Mulden“[1], erstreckt sich auf einer Länge von rund 25 Kilometern von Kötzting im Nordwesten bis nach Bodenmais im Südosten. Im Norden wird das Tal begrenzt vom Arber-Kaitersberg-Massiv. Die Höhen beginnen östlich von Kötzting, wobei der Kreuzfelsen (999 m) den Beginn des Kaitersberg-Zuges, der teilweise, wie bei den Rauchröhren, schon alpinen Charakter zeigt, bildet. Er setzt sich fort über den Mittagstein (1034 m) und die Rauchröhren (1042 m) bis zum Riedelstein (1132 m). Der Ecker Sattel durchschneidet den Gebirgskamm auf einer Höhe von 843 Meter. Nach dem Pass steigt der Höhenzug wieder stetig an. Den ersten Gipfel bilden die Felsen des Mühlriegels (1080 m), der Arnbrucker Hausberg. Über das Schwarzeck (1238 m) und den Enzian wird das Arbermassiv mit dem Großen Arber (1456 m), dem König des Bayerwaldes, erreicht. Auf der anderen, der südlichen Seite wird das Tal gesäumt von der Harlachberger Spitze (913 m) bei Bodenmais, der Platte (875 m), der Pfaffenzeller Höhe mit dem Amesberg (833 m) und der Wurzerspitz (818 m). Nach Westen hin laufen die Erhebungen mit den Wettzeller Bergen sanft aus. Besonders gut erkennt man das auf einem der aussichtsreichen Gipfel des Kaitersberg-Kamms. Eingeschnitten wird die südliche Begrenzung des Zellertals vom Asbach bei Drachselsried und vom Rotbach bei Bodenmais. Nicht nur die Berge nehmen nach Osten hin an Höhe zu, auch die Talsohle steigt um fast 300 Höhenmeter an, von 408 m bei Kötzting bis auf 689 m in Bodenmais.

 

Woher der Name „Zellertal“ stammt, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Eine Überlieferung sagt, der Name komme von den auf dem südwestlichen Höhenzug liegenden Ortschaften Wettzell, Poppenzell, Heitzenzell und Pfaffenzell.[2] Eine andere führt die Namensgebung auf eine Ermiten-Zelle bei Gutendorf zurück. Nach dieser Einsiedelei soll der Zellerbach benannt worden sein, und nach ihm wiederum das Tal. Mittlerweile trägt das Gewässer den Namen Kaitersbach. Der Kaitersbach wird vom Mühlbach bei Gutendorf und dem Thalersdorfer Bach gespeist. Bei Kötzting fließt er in den Weißen Regen. Deshalb werde auch nur dieses Gebiet als das ursprüngliche Zellertal bezeichnet.[3] Geographisch gesehen nimmt aber das ganze Tal den Namen Zellertal für sich in Anspruch.

 

Die Postkarte lässt die geschützte und der Sonne zugewandte Lage Arnbrucks und die hügelige Gestalt des Zellertals erkennen.   (Sammlung Alois Graßl)


[1] Götz, Wilhelm: Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1, München 1895, S. 634.

[2] Hofmann, Georg: Arnbruck im Zellertal, in: Der Bayerwald 1954/Heft 2, S. 40.

[3] Haller, Reinhard: „Hier gibt es wenig Fälschungen der Natur…“. „Das grüne Zellertal“ – Entstehung und Entwicklung eines Landschaftsnamens, in: Schöner Bayerischer Wald Nr. 148 (2002), S. 20.