Auszug aus dem Buch von Sven Bauer:
„Arnbruck – Die Geschichte eines Ortes im
Zellertal“
Das Zellertal, eine „zusammenhängende Folge von
tiefen Mulden“,
erstreckt sich auf einer Länge von rund 25
Kilometern von Kötzting im Nordwesten bis nach
Bodenmais im Südosten. Im Norden wird das Tal
begrenzt vom Arber-Kaitersberg-Massiv. Die Höhen
beginnen östlich von Kötzting, wobei der
Kreuzfelsen (999 m) den Beginn des Kaitersberg-Zuges,
der teilweise, wie bei den Rauchröhren, schon
alpinen Charakter zeigt, bildet. Er setzt sich
fort über den Mittagstein (1034 m) und die
Rauchröhren (1042 m) bis zum Riedelstein (1132
m). Der Ecker Sattel durchschneidet den
Gebirgskamm auf einer Höhe von 843 Meter. Nach
dem Pass steigt der Höhenzug wieder stetig an.
Den ersten Gipfel bilden die Felsen des
Mühlriegels (1080 m), der Arnbrucker Hausberg.
Über das Schwarzeck (1238 m) und den Enzian wird
das Arbermassiv mit dem Großen Arber (1456 m),
dem König des Bayerwaldes, erreicht. Auf der
anderen, der südlichen Seite wird das Tal
gesäumt von der Harlachberger Spitze (913 m) bei
Bodenmais, der Platte (875 m), der Pfaffenzeller
Höhe mit dem Amesberg (833 m) und der
Wurzerspitz (818 m). Nach Westen hin laufen die
Erhebungen mit den Wettzeller Bergen sanft aus.
Besonders gut erkennt man das auf einem der
aussichtsreichen Gipfel des Kaitersberg-Kamms.
Eingeschnitten wird die südliche Begrenzung des
Zellertals vom Asbach bei Drachselsried und vom
Rotbach bei Bodenmais. Nicht nur die Berge
nehmen nach Osten hin an Höhe zu, auch die
Talsohle steigt um fast 300 Höhenmeter an, von
408 m bei Kötzting bis auf 689 m in Bodenmais.
Woher der Name „Zellertal“ stammt, lässt sich
nicht mit Bestimmtheit sagen. Eine Überlieferung
sagt, der Name komme von den auf dem
südwestlichen Höhenzug liegenden Ortschaften
Wettzell, Poppenzell, Heitzenzell und
Pfaffenzell.
Eine andere führt die Namensgebung auf eine
Ermiten-Zelle bei Gutendorf zurück. Nach dieser
Einsiedelei soll der Zellerbach benannt worden
sein, und nach ihm wiederum das Tal.
Mittlerweile trägt das Gewässer den Namen
Kaitersbach. Der Kaitersbach wird vom Mühlbach
bei Gutendorf und dem Thalersdorfer Bach
gespeist. Bei Kötzting fließt er in den Weißen
Regen. Deshalb werde auch nur dieses Gebiet als
das ursprüngliche Zellertal bezeichnet.
Geographisch gesehen nimmt aber das ganze Tal
den Namen Zellertal für sich in Anspruch.
Die Postkarte lässt die geschützte und der Sonne
zugewandte Lage Arnbrucks und die hügelige
Gestalt des Zellertals erkennen.
(Sammlung Alois Graßl)
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